Verstopfung bei Katzen: Anzeichen und Ursachen

Veröffentlicht von Dr. Emma Milne BVSc FRCVS
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Wie Menschen können auch Katzen von Zeit zu Zeit Verstopfung haben – eine Angelegenheit, die weder für uns noch für sie angenehm ist. Es kann schwierig sein, zu erkennen, ob deine Katze Magenbeschwerden oder ein Verdauungsproblem hat, besonders wenn sie im Freien auf die Toilette geht, doch es gibt in der Regel einige Anzeichen, auf die du achten kannst.

Was ist Verstopfung?

Verstopfung ist im Grunde genommen das Gegenteil von Durchfall. Der Kot ist trocken, hart und schwer abzusetzen. Das kann sehr unangenehm sein und, wenn es über mehrere Tage anhält, dazu führen, dass sich die Katze unwohl und unglücklich fühlt.

Häufige Ursachen für Verstopfung bei Katzen

Katzen sind üblicherweise sehr pflegeleichte Haustiere, doch es gibt einige Dinge, die zu Verstopfung führen können. Schauen wir sie uns an und, wie man ein Problem erkennen kann.

Dehydrierung. Katzen haben sich aus Vorfahren entwickelt, die in heißen, wüstenähnlichen Gegenden leben, deshalb sind sie sehr gut darin, das Wasser in ihrem Körper zu speichern. Daher neigen sie dazu, wenig zu trinken, was zu Dehydrierung und trockenerem Kot führen kann.

Dies ist sogar noch wahrscheinlicher in Situationen wie einem Haushalt, in dem mehrere Katzen leben und eine Katze möglicherweise keinen gleichberechtigten Zugang zu Futter und Wasser hat. Um sicherzustellen, dass Deine Katze ausreichend Wasser zu sich nimmt, platziere mehrere Wassernäpfe im Haus, sodass sie freien Zugang zu Wasser hat, egal wo sie ist. Stelle zumindest sicher, dass es einen Wassernapf mehr als Anzahl an Katzen im Haushalt gibt. 

Viele Katzen bekommen heutzutage aufgrund von Bequemlichkeit Trockenfutter, was ihre reguläre Wasseraufnahme verringern kann. Nassfutter, wie Frischebeutel und Dosen, sind eine großartige Möglichkeit, um sicherzustellen, dass Deine Katze ausreichend Flüssigkeit bekommt. 

Das Verschlucken von Haaren. Katzen lieben es, ihr Fell zu pflegen und verbringen etwa 30-40 % ihrer Zeit mit dieser wichtigen Beschäftigung. Während einige Katzen, die viele Haare schlucken, vielleicht ein oder zwei Fellknäuel erbrechen, können einige Haare den ganzen Weg hindurch gehen und das andere Ende verstopfen.

Verletzungen und Schmerzen. Verletzungen, wie Beckenbrüche, können die Passage, in der der Dickdarm sitzt, physisch verengen und der Katze den Stuhlgang erschweren. Wenn Katzen älter werden und ihre Gelenke steifer werden, kann es außerdem sein, dass sie das Hocken als schmerzhaft empfinden. Sie vermeiden es möglicherweise auf die Toilette zu gehen, was den Kot zu sehr austrocknen lässt.

Tumore. Manche Tumore im Darmbereich können den Kotabsatz behindern, indem sie entweder von außen gegen den Darm drücken oder im Inneren Platz einnehmen.

Nervenprobleme. Der Darminhalt wird durch wellenförmige Muskelkontraktionen, die sogenannte Peristaltik, von einem Ende zum anderen bewegt. Das geschieht automatisch, ohne darüber nachdenken zu müssen. Einige Katzen haben Nervenprobleme, die dies behindern können. Manche Katzenrassen, wie Siamkatzen, neigen vermehrt dazu. Dies kann zu einem sogenannten Megakolon führen, bei dem der Dickdarm sehr schlaff und gedehnt wird.

Andere Krankheiten. Einige andere Krankheiten, wie Nierenerkrankungen, können Dehydrierung verursachen, was zu Verstopfung führen kann. 

Übergewicht und Bewegungsmangel. Übergewicht und Bewegungsmangel können zu Verstopfung führen, da Bewegung den Darm anregt, sich zu bewegen. 

Woran erkennt man, dass eine Katze Verstopfung hat?

Es ist nicht immer leicht zu erkennen, ob das Verdauungssystem Deiner Katze nicht so funktioniert, wie es sollte. Erbrechen und Durchfall sind eindeutig, aber Verstopfung kann viel schwieriger zu erkennen sein.

Darauf sollte man achten:

  1. Wenn Deine Katze eine Katzentoilette benutzt, beobachte Veränderungen in der Häufigkeit und Konsistenz. Wenn Du bemerkst, dass Du das Katzenklo plötzlich nicht mehr so oft entleeren musst, oder wenn der Kotabsatz eine andere Größe oder ein anderes Aussehen hat (hart oder bröckelig), könnte das ein Zeichen für eine Verstopfung sein.

  2. Achte auf Anspannung oder Lautäußerungen. Wenn Deine Katze schreit oder erfolglos sehr viel Zeit am Katzenklo verbringt, solltest Du so schnell wie möglich Deine:n Tierärzt:in aufsuchen. Dies könnte ein Anzeichen für Verstopfung sein, die behandelt werden muss, aber es kann auch ein Anzeichen für eine Blasenentzündung oder eine verstopfte Blase sein, was medizinische Notfälle sind.

  3. Beobachte, ob Deine Katze am falschen Ort auf die Toilette geht. Wenn Deine Katze Schmerzen oder Schwierigkeiten mit der Katzentoilette hat oder nur ungern für den Stuhlgang nach draußen geht, könnte sie an Verstopfung leiden.

  4. Allgemeines Unwohlsein. Bei Verstopfung fühlen sich Katzen ziemlich elend, genau wie wir. Manchmal ist das einzige Anzeichen für eine Verstopfung Deiner Katze, dass sie sich anders verhält als sonst. Sie scheint vielleicht lethargisch und uninteressiert am Spielen oder an Gesellschaft.

Hoffentlich geht Deine Katze mit einem zufriedenen Darm durchs Leben, aber wenn Du Dir Sorgen machst, dass es ein Problem geben könnte, solltest Du immer mit Deinem Tierarzt bzw. Deiner Tierärztin sprechen. Er oder sie möchte auf Nummer sicher gehen und ein Problem erkennen, bevor es zu schlimm wird. Es kann sein, dass eine einfache Umstellung des Futters notwendig ist, um Deiner Katze mehr Ballaststoffe oder mehr Feuchtigkeit zu geben, aber wenn es eine zugrunde liegende Krankheit gibt, ist es besser, es so früh wie möglich herauszufinden.

Überprüft von Dr. Hein Meyer, DVM, PhD, Dipl-ECVIM-CA