Charaktereigenschaften von Katzen: Betrachtungen zu Ihren Lebensumständen

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Denken Sie über die Anschaffung einer Katze nach? Katzen sind nicht wirklich berechenbar. Das kann eine große Herausforderung darstellen, wenn Sie nach einer Katze suchen, die von ihren Wesenszügen her am besten zu Ihren Wohnverhältnissen und Ihrem Lebensstil passt.

Obwohl sich Rassekatzen in ihrem Temperament weniger gut voraussagen lassen als Rassehunde, können die markanten Wesenszüge der einzelnen Katzenrassen hilfreiche Anhaltspunkte geben, wenn man die passende Katze für sich finden möchte. Folgen Sie diesen Leitlinien, um nach Möglichkeit keine unangenehme Überraschung zu erleben und die genau für Sie richtige Katzenpersönlichkeit zu finden.

Junge oder ausgewachsene Katze?

Beige kitten plays on a computer keyboard

Seien wir doch einmal ehrlich! Was gibt es süßeres als ein kleines Kätzchen? Und der Versuchung, es mit nach Hause zu nehmen, kann man kaum widerstehen. Ob Sie dieser Versuchung nachgeben sollten, hängt vom Grad Ihrer Geduld und Toleranz ab. Obwohl man sehr viel Spaß mit den kleinen Stubentigern haben kann, stellen sie doch eine extreme Herausforderung dar, wenn sie die Welt um sich herum erkunden und ihre Persönlichkeit entwickeln.

Sollten Sie nicht die Geduld aufbringen können, monatelang oder sogar die ersten paar Jahre lang mit der wilden und ausgelassenen Art einer kleinen Katze zurechtzukommen, entscheiden Sie sich lieber für ein ausgewachsenes Tier. Ausgewachsene Katzen sind ruhiger und stehen in einer großen Auswahl zur Verfügung. Ab einem Alter von zwei Jahren ist die Persönlichkeit einer Katze voll entwickelt. Dann können Sie eher erkennen, was Sie erwartet.

Familienkonstellation

Bei den Überlegungen, nach welcher Katzenpersönlichkeit man suchen sollte, muss die Familienkonstellation auf jeden Fall berücksichtigt werden. Wenn Sie zum Beispiel kleine Kinder haben, wäre ein Katzenbaby nicht unbedingt die beste Wahl, außer Sie haben unbegrenzt Geduld und Zeit für eine konstante Überwachung, damit die empfindlichen Katzenkinder vor den ungestümen Händchen geschützt sind. Allerdings haben auch einige ausgewachsene Katzen eine Aversion gegen Kleinkinder.

Es ist wichtig, nach einer Katze Ausschau zu halten, die mit Ihren Kindern zurechtkommt und nicht eifersüchtig wird auf die Zuwendung, die Sie ihnen zukommen lassen.
Wenn Sie Kleinkinder haben, sollten Sie sie vielleicht mit zum Tierheim nehmen und sie mit der Katze oder dem Katzenbaby spielen lassen. Dann sehen Sie ja, ob sie miteinander klarkommen. Das erleichtert die Entscheidung für ein bestimmtes Tier.

Wenn Sie bereits Haustiere haben, sollten Sie auch diesen Umstand berücksichtigen. Einige Katzen mögen es nicht, wenn andere Haustiere da sind, während andere gut mit ihnen auskommen. Es sollte auch bedacht werden, wie die jetzigen Haustiere vermutlich reagieren werden. Die Humane Society of the United States warnt, dass es bei einem großen Hund mit ausgeprägtem Jagdinstinkt vielleicht unvorsichtig wäre, wenn Sie eine neue Katze ins Haus holen.

Wenn Sie schon eine Katze haben, freut sie sich vielleicht über einen neuen samtpfötigen Freund. Sie könnte es aber auch übel nehmen und negativ reagieren, indem sie Streit anfängt, sich versteckt oder außerhalb des Katzenklos uriniert. Und selbstverständlich müssen Kleintiere wie Vögel, Nagetiere oder Reptilien in Sicherheit gebracht werden, bevor ein potenzielles Raubtier neu in die Gemeinschaft eingeführt wird.

Lebensstil und Lebensumstände

Denken Sie lange und intensiv über Ihren Lebensstil und die Katzenpersönlichkeit nach, die Sie für die geeignetste halten. Wenn Sie oft nicht zuhause sind, brauchen Sie eine Katze, die eigenständiger ist und der es egal ist, wenn sie lange allein gelassen wird.

Wenn Sie dagegen eher zu den Stubenhockern zählen, haben Sie vielleicht mehr Freude an einem Schoßkätzchen, das gerne schmust und Ihnen überallhin folgt. Würden Sie eine laute Katze bevorzugen, die Ihnen ständig sagt, wie sie sich fühlt? Haben Sie oft Besuch? Wenn ja, dann wird ein geselliger Stubentiger bei Ihnen mehr Erfolg haben als ein scheues Kätzchen, das ängstlich auf Fremde reagiert.

Auch Ihre Lebensumstände spielen eine wichtige Rolle. Einige Katzen gewöhnen sich gut an kleine Wohnungen, in denen sie nur drinnen sein dürfen. Dagegen gedeihen andere besser, wenn sie sehr viel Raum haben und ein großes Grundstück erkunden können, um sich nicht zu langweilen und ihre Energie auszuleben.

Langhaarkatze oder Kurzhaarkatze

Langhaarkatzen wie Perserkatzen oder Maine-Coon-Katzen sind wunderschön anzusehen und lassen sich genüsslich streicheln, doch ihr Fell bedarf einer ausgiebigen Pflege.

Wenn Sie weder die Zeit für das tägliche Bürsten, noch das Geld für einen gelegentlichen Gang in den Katzensalon haben, sollten Sie sich lieber für eine Kurzhaarkatze entscheiden. Doch bevor Sie sich von den Langhaarkatzen abwenden, bedenken Sie vielleicht auch, dass man mit einem täglichen Bürsten eine Bindung zu dem eigenen Kätzchen auf genüssliche Art aufbauen kann.

Persönlichkeitsmerkmale von Rassekatzen

Red Abyssinian kitten is playing with feather in a pink bag.Wenn Sie herausgefunden haben, welche Persönlichkeitsmerkmale Sie bei einer Katze bevorzugen, wird es Zeit, sich mit Katzenrassen zu beschäftigen. Im Internet gibt es haufenweise Informationen zu Katzenrassen. Für den Anfang können Sie auch in Ihrem örtlichen Tierheim viel darüber erfahren. Beachten Sie, dass es wesentlich weniger Rassekatzen als Rassehunde gibt.

Und bei Katzen sind zwischen den einzelnen Rassen die Unterschiede bezüglich der Persönlichkeitsmerkmale wesentlich geringer. Trotzdem sagen Katzenrassen etwas über bestimmte Charakterzüge aus, was Ihnen bei der Entscheidung helfen kann. Beispielsweise sind Bengalkatzen und andere exotische Rassen wie Abessinierkatzen dafür bekannt, dass sie sehr energiegeladen und aktiv sind, während Perserkatzen es ruhiger angehen lassen und weit entspannter sind.

Ebenso neigen Amerikanische Kurzhaarkatzen nicht dazu, besonders viel zu miauen, während Siamkatzen sich extrem oft zu Wort melden.

Wenn Sie Ihre Auswahl eingegrenzt haben, sollten Sie vielleicht mit Leuten reden, die Erfahrung mit den von Ihnen bevorzugten Rassen haben. Wenn Sie niemanden persönlich kennen, können Sie sich online in auf bestimmte Katzen spezialisierten Foren und Gruppen sozialer Medien umsehen.

Sie sollten sich auch mit Ihrem Tierarzt über die Rasse unterhalten. Er kann Sie über genetische Anlagen beraten, die bei Überzüchtung manchmal zu Gesundheitsproblemen führen können.

Züchter oder Tierheim

In Tierheimen findet man viele Rassekatzen – auch junge Tiere, wenn Ihnen der Sinn danach steht. Sehen Sie in Ihrem Tierheim vor Ort nach, welche Katzen verfügbar sind. Doch wenn Sie Ihre neue Samtpfote von einem Züchter holen wollen, seien Sie bei der Suche danach wachsam und erkundigen Sie sich eingehend nach dessen Ruf. Auch kann Ihr Tierarzt Ihnen vielleicht Tipps bei der Suche nach einem guten Züchter geben.

Reinrassig oder Mischling

Ihr Tierheim vor Ort bietet sicherlich eine große Auswahl an Mischlingskatzen zur Adoption an. Mischlingskatzen werden oft auch Hauskatzen oder „Miezen“ genannt. Da gibt es zahllose Varianten, die viele Leute für eigene Rassen halten.

Doch Smoking-Katzen, dreifarbige und getigerte Katzen erhalten ihre Klassifikation durch ihre Fellzeichnung und nicht durch ihre Abstammung. Wenn Sie nicht auf eine bestimmte Rasse aus sind, könnten Sie bei Mischlingskatzen viel eher genau die Persönlichkeit und das Temperament finden, die Sie sich wünschen. Hauskatzen sind zwar in ihrer Entwicklung schwieriger einschätzbar, doch es ist nicht schwer herauszufinden, was von einer Mischlingskatze zu erwarten ist, wenn man sich einfach mal mit den Mitarbeitern des Tierheims unterhält, die viel Zeit mit der Katze verbracht haben.

Ein Adoptionsberater sollte in der Lage sein, mit Ihnen zusammen eine Katze auszuwählen, die die von Ihnen gewünschten Wesenszüge aufweist. Bei den meisten Tierheimen dürfen Sie die für Sie in Frage kommende Katze besuchen und kennenlernen, bevor sie sich entscheiden, sie mitzunehmen. Hauskatzen bieten einen weiteren Vorteil, denn sie sind robuster als reinrassige Tiere, da sie über einen vielfältigeren Genpool verfügen.

Wenn Sie diese Leitlinien befolgen, ist dies keine Garantie dafür, dass Ihnen Überraschungen erspart bleiben. Katzen sind schließlich dafür bekannt, uns auf Trab zu halten. Aber das macht ja gerade ihren besonderen Charme aus. Doch wenn Sie gut gewappnete in die Adoptionsprozedur gehen, und zwar mit einer genauen Vorstellung von dem, was Sie von einer Katze erwarten, ist die Wahrscheinlichkeit viel größer, dass Sie Ihren schnurrenden Begleiter in einem warmherziges Zuhause glücklich machen.

Biographie der Autorin

Jean Marie Bauhaus

Jean Marie Bauhaus

 

Jean Marie Bauhaus ist Haustierhalterin und freischaffende Haustier-Bloggerin. Sie schrieb diesen Artikel unter der aufmerksamen Beobachtung von zwei Schoß-Kätzchen, die ständig gestreichelt werden wollen. Auch wenn sie gerade tippt.

 

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