Die Wissenschaft hinter unserer Liebe zu Haustieren

Halten Sie oft den Kopf Ihres Hundes in den Händen und schauen ihm tief in die Augen, während Sie mit ihm sprechen? Bringt Sie das Schnurren Ihrer Katze auf Ihrem Schoß zum Dahinschmelzen? Millionen von Tierhaltern lieben ihre Vierbeiner aus vollem Herzen – und nun kann die Wissenschaft die Chemie hinter Ihrer Liebe zu Tieren und andersherum erklären.

Ein Herz für Hunde

Eine Studie, die in der Zeitschrift Science veröffentlicht wurde, ergab, dass Hundebesitzer einen atemberaubenden 300-prozentigen Anstieg des Oxytocinspiegels erlebten, nachdem sie nur eine halbe Stunde mit ihren Hunden verbracht hatten, einschließlich der Zeit, in der sie ihnen in die Augen blickten. Dieser tiefe Blick in die Augen ist essenziell. Tatsächlich konnten die Wissenschaftler keinen Anstieg des Oxytocinspiegels bei den Hunden und ihren Besitzern feststellen, die nur wenig Zeit damit verbracht hatten, sich gegenseitig in die Augen zu sehen.

Oxytocin ist ein Hormon, das eine wichtige Rolle bei der Bindung, dem Vertrauen und dem Altruismus zwischen einer Mutter und ihrem Kind spielt. Es ist sogar so stark, dass es oft als „Liebeshormon“ bezeichnet wird. Wie in der Science Studie mit Hunden festgestellt wurde, wird Oxytocin sowohl bei der Mutter als auch beim Baby freigesetzt, wenn sich die beiden in die Augen schauen.

Es ist zwar bewiesen, dass man Haustiere liebt, aber haben Forscher auch bewiesen, dass Hunde uns zurücklieben?

Ja, laut der Science-Studie und einer zweiten Studie, die von dem Neurowissenschaftler Paul Zak durchgeführt wurde. The Telegraph berichtet, dass Zak eine Studie mit zehn Hunden durchführte und herausfand, dass der Oxytocinspiegel um durchschnittlich 57,2 Prozent anstieg, wenn Hunde zehn Minuten mit ihren Besitzern spielten. Die Studie der Science ergab, dass dieser Wert sogar noch stärker anstieg. Die Hunde in dieser Studie zeigten einen 130-prozentigen Anstieg des sogenannten Liebeshormons nach dreißig Minuten mit ihren Besitzern, einschließlich der Zeit, in der sie sich in die Augen schauten.

Verknallt in Katzen

Wie sieht es bei Katzen aus? Katzen werden oft als distanziert beschrieben und benötigen wahrscheinlich nicht die gleiche Menge an Aufmerksamkeit, die Ihr Hund von Ihnen verlangt. Aber können Sie Ihre Katze lieben? Und kann Ihre Katze Sie lieben?

Studien darüber, ob Menschen tatsächlich Liebe für ihre Katze empfinden können, gibt es kaum, aber Zak ging der Frage nach, ob eine Katze Liebe für Sie empfinden kann, indem er einen ähnlichen Test wie bei Hunden durchführte. Nach zehn Minuten Spiel mit ihren Besitzern zeigten die zehn Katzen in Zaks Studie einen Anstieg des Oxytocinspiegels um bis zu 12 Prozent. Dies ist zwar eine deutlich geringere Veränderung als der von Zak bei Hunden beobachtete Anstieg um 57,2 Prozent, zeigt aber, dass der Kontakt mit Menschen eine ähnliche Wirkung hat. Diese Erkenntnis kam unerwartet. „Zumindest zeitweise scheinen Katzen eine Bindung zu ihren Haltern aufzubauen“, so Zak gegenüber The Telegraph.

Einen vielleicht noch aussagekräftigeren Liebesbeweise liefert eine Studie, die von Behavioural Processes veröffentlicht wurde und zeigt, dass die Mehrheit der Katzen die Interaktion mit dem Menschen sogar noch mehr mag als das Fressen. Streicheleinheiten statt Futter? Das will schon etwas heißen!

Das Gefühl der Traurigkeit, wenn Sie Ihr Haustier zu Hause lassen müssen, während Sie zur Arbeit gehen, und das Gefühl der Aufregung, das Ihr Haustier ergreift, wenn Sie endlich nach Hause kommen, sind also Zeichen wahrer Liebe. Denke daran, wenn Deinem Haustier das nächste Mal ein Malheur zu Hause passiert oder es Deine Möbel zerkratzt.

Biographie der Autorin

Kara Murphy

Kara Murphy ist freie Schriftstellerin und Haustierhalterin, die in Erie, Pennsylvania, lebt. Sie hat einen Goldendoodle, der Maddie heißt.