Die Gefahren von Grannen im Hundefell

Veröffentlicht von Dr. Emma Milne BVSc FRCVS
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A Golden Retriever stands on its hind legs as its owner stands in front with a ball raised. The dog is happy and engaged in the play session

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Es ist immer wieder ein Vergnügen, seinem Hund zuzusehen, wie er auf den Feldern und Wiesen herumtollt und die Freuden des Frühlings genießt, aber es lauern auch Gefahren. Grannen, die Saat von bestimmten Grassorten, sind wie Pfeile geformt und haben mehrere spitze kleine Wedel, die aus ihnen herausragen. Diese Form ist unglaublich effizient, wenn es darum geht, die Samen nur in eine Richtung zu treiben. Wenn Du einmal eine Granne in der Hand hälst und ihn durch die Finger gleiten lässt, wirst Du genau sehen, wie unmöglich es ist, ihn in die „falsche“ Richtung zu bewegen. Für die Granne, die in den Boden oder ins Unterholz gepflanzt wird, ist das alles schön und gut, aber für unsere Hunde kann es ein Alptraum sein.

Wenn Hunde durch Gras laufen, setzen sich die Samen sehr leicht in ihrem Fell fest und dringen dann durch ihre spitze Form überall tiefer ein. Die beiden häufigsten Stellen, an denen Grannen Probleme verursachen, sind die Ohren und die Füße. Hunde mit schlaffen, pelzigen Ohren, wie Spaniels, und Hunde mit mittellangem oder langem Fell an Beinen und Füßen sind die besten Kandidaten dafür.

Wenn sich ein Grannen im Gehörgang Deines Hundes festsetzen, beginnt er sehr schnell, sich nach unten zu winden. Dies ist äußerst unangenehm und Dein Hund zeigt in der Regel sehr deutliche Anzeichen von Kopfschütteln und Kratzen am Ohr. Wenn Du dies kurz nach einem Spaziergang bemerkest, solltest Du immer die Ohren überprüfen oder so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis aufsuchen. Wenn man sie dort lässt, arbeiten sich die Granne schließlich direkt durch das Trommelfell und verursacht einen großen Schaden.

Grannen sind so unidirektional, dass sie sogar die Haut durchbrechen und tiefer in den Körper wandern können. Das Festsetzen zwischen den Zehen ist ein häufiges Szenario. Die Samen durchbohren die Haut und arbeiten sich nach innen vor. Du kannst Dir vorstellen, wie unangenehm das für Deinen Hund sein wird. Du wirst feststellen, dass sie viel Zeit damit verbringen, die Stelle abzulecken, in der der Samen eingebettet ist. Die Pfote schwillt an, entzündet sich und ist oft infiziert und Dein Hund kann anfangen zu hinken.

In vielen Fällen ist die Granne bereits vollständig eingedrungen, wenn Dein Hund zur Tierarztpraxis kommt und er kann noch weit in den Körper eindringen.

Entfernen von Grannen aus dem Hundefell

Grannen, die sich im Gehörgang festgesetzt haben, können oft von Deiner Tierarztpraxis entfernt werden, ohne dass Dein Hund sediert werden muss. Wir verwenden ein Otoskop, eine hohle Taschenlampe mit Vergrößerung, die zur Untersuchung der Ohren verwendet wird und eine lange Pinzette, um den Samen zu greifen und herauszuziehen. Dein Hund wird sehr erleichtert sein, wenn er raus ist! Wenn sie schon länger im Ohr sind oder das Ohr sehr schmerzhaft und entzündet ist, kann eine Sedierung oder Narkose erforderlich sein.

Wenn es um das Eindringen in die Pfoten oder andere Körperregionen geht, ist neben einer guten Schmerzlinderung eine Sedierung oder Vollnarkose unerlässlich. Grannen können sehr schwer zu finden sein, wenn sie einen langen Weg zurückgelegt haben. Sie können auf ihrer Reise auch zerbrechen und es kann sehr schwierig werden, sicher zu sein, dass alle Teile entfernt werden. Jede Tierarztpraxis wird Dir sagen, dass das Auszupfen einer intakten Granne aus einem geschwollenen Fuß oder Ohr zu den befriedigendsten Dingen gehört, die ein Tierarzt oder eine Tierärztin tun kann!

Unterschätze niemals die Gefahren von Gannen

Du wirst wahrscheinlich schockiert sein, wenn Du erfährst, dass diese scheinbar harmlosen kleinen Dinger Hunde töten können und dies auch tun. Wenn sie eingeatmet werden, können sie die Lunge durchdringen und tödliche Infektionen verursachen. Wenn sie erst einmal im Körper sind, können sie fast überall hin wandern, wenn sie genug Zeit haben.

Wenn Du einen pelzigen Hund hast, solltest Du sein Fell im Frühjahr und Sommer kurz scheren lassen. Wenn Du von einem Spaziergang zurückkommst, untersuche Deinen Hund immer am ganzen Körper, einschließlich des Anhebens der Ohrläppchen, um nach Grannen zu suchen, die sich dort festgesetzt haben könnten. Diese einfache Angewohnheit kann Deinem Hund eine Menge Unannehmlichkeiten ersparen und Dir Zeit, Geld und eine Menge Kummer ersparen.

Überprüft von  Dr. Hein Meyer, DVM, PhD, Dipl-ECVIM-CA