Der Labrador Retriever – Rasse und Charakter

 

Der Labrador zeichnet sich durch viele positive Eigenschaften aus – er ist intelligent, leicht zu trainieren und ein wunderbarer Familienhund. Sie brauchen mässig viel Auslauf. Erhalten sie diesen nicht oder werden sie allein gelassen, können sie destruktive Verhaltensweisen entwickeln.

 

Labrador Retriever – Auf einen Blick
The Labrador Retriever Dog Breed

Der Labrador Retriever reift relativ schnell heran und erreicht im Alter von sechs bis 12 Monaten seine ausgewachsene Grösse. Es kann sein, dass er sich bis zum Alter von 2 Jahren noch weiter entwickelt.

Grösse:

Gewichtsspanne:

Männlich: 29-36 kg

Weiblich: 25-31 kg

Widerristhöhe:

Männlich: 58 cm

Weiblich: 55 cm

Merkmale:

Schlappohren (natürlich)

Erwartungen:

Temperament: Durchschnittlich

Lebenserwartung: 10-12 Jahre

Neigung zum Sabbern: Gering Neigung zum Schnarchen: Gering

Neigung zum Bellen: Gering

Neigung zum Graben: Gering Sozialverhalten/Verlangen nach Aufmerksamkeit: Mittel

Verwendung:

Apportieren aus dem Wasser

Fell:

Länge: Kurz

Merkmale: Glattes, dichtes, doppeltes Fell.

Farben: Schwarz, Gelb, Schokoladenbraun.

Fellpflegebedürfnis: Gering

Anerkennung im Verband:

AKC Classification: Sporting

UKC Classification: Gun Dog 

Vorkommen: Häufig

Labrador Retriever sind von kräftiger und robuster Statur. Sie haben ein kantiges Profil mit einem starken Körper und kräftigen Beinen. Rüden können maximal 60 cm gross werden; damit zählen sie zu den mittelgrossen Hunden. Durch ihren kräftigen Körperbau erscheinen sie grösser. Ein grosser Rüde wiegt bis zu 38 kg, eine kleine Hündin bis zu 25 kg. Hunde aus der Arbeitslinie sind häufig grösser und von etwas schmalerer Statur.

Labrador Retriever erkennt man leicht an ihrem breiten Kopf, den Schlappohren und den grossen, ausdrucksstarken Augen. Seine Markenzeichen sind das dichte, relativ kurze, wasserabweisende Fell, das aus Unterwolle und Deckhaar besteht und die bekannte „Otterrute“. Die kräftige Rute steht beinahe gerade von der Oberlinie ab. An den Pfoten hat er Schwimmhäute. Er kommt in Farben von Schwarz bis Schokoladenbraun sowie Rot/Gelb und fast Weiss vor.

Der Labrador Retriever reift relativ schnell heran und erreicht im Alter von sechs bis 12 Monaten seine ausgewachsene Grösse. Es kann sein, dass er sich bis zum Alter von 2 Jahren noch weiter entwickelt. Viele Labradore haben eine Lebenserwartung von 12 bis 14 Jahren.

Charakter:

Im Allgemeinen sind Labradore ausgezeichnete Familienhunde, sofern berücksichtigt wird, dass sie ausreichend Auslauf und Training benötigen. Diese Hunde wurden zum Arbeiten gezüchtet und geniessen es, eine Aufgabe zu haben, vor allem apportieren sie gerne.

Sie vertragen sich üblicherweise gut mit anderen Hunden, anderen Haustieren und Kindern, solange man die ihnen eigene Überschwänglichkeit etwas abtrainiert hat. Es sind starke Hunde, die schon im Welpenalter Gehorsamkeitstraining brauchen, wenn sie ihr Herrchen oder Frauchen nicht an der Leine die Strasse entlangziehen sollen.

Ihrer energischen Natur ist es geschuldet, dass Labradore destruktive Verhaltensweisen entwickeln können, wenn sie allein gelassen werden – wie zum Beispiel exzessives Kauen, Buddeln und Kläffen.

Hunde aus der Arbeitslinie sind besonders lebhaft, wohingegen sich manche Hunde aus der Showlinie schon früh zu Stubenhockern entwickeln können. Kauen wird mitunter zu einem Problem, da sie durch ihren ausgeprägten Apportiertrieb oral fixiert sein können. Robuste Kauspielzeuge, Auslauf und Training können hier Abhilfe schaffen.

Zusammenleben:

Offensichtlich werden Labradore vor allem für ihre positiven Eigenschaften geschätzt. Sie sind intelligent und relativ einfach zu trainieren, zum Teil auch aus ihrem Wunsch heraus, mit Menschen zu arbeiten. Allerdings nehmen sie leicht zu und können übergewichtig werden, wenn sie nicht genug Auslauf erhalten und das Futter nicht entsprechend eingeteilt wird. Labradore sind ausgezeichnete Familienhunde, weil sie sich in Gesellschaft wohlfühlen und nicht im Zwinger.

Diese Hunde können ihren Familien und ihrem Zuhause gegenüber einen Beschützerinstinkt entwickeln und doch verhalten sich im Allgemeinen auch Besuchern gegenüber freundlich. Durch ihren ausgeprägten Apportiertrieb können sie sich zu destruktiven Kauern entwickeln, wenn sie nicht das richtige Spielzeug und die richtige Anleitung erhalten. Labradore sabbern Menschen manchmal voll; die einfache Lösung ist, ihnen ein Spielzeug zu geben, damit sie etwas anderes im Mund haben! Es sind sehr starke Hunde, und ein früh einsetzendes Training ist notwendig, damit sie später brav an der Leine laufen.

Das tolle Fell, aus Unterwolle und Deckhaar, hält den Labrador im kalten Wasser warm, führt aber auch dazu, dass er viele Haare verliert. Im Normalfall sollte die Fellpflege wöchentlich erfolgen, in der Zeit des stärkeren Haarens täglich. Wie viel Bewegung der Hund braucht, hängt auch von den verschiedenen Linien ab: Hunde aus der Arbeitslinie können den ganzen Tag laufen, Hunde aus der Showlinie brauchen nur mässig viel Bewegung.

Geschichte:

Anfang des 19. Jahrhunderts wurden einige der Hunde, die in Nordamerika (vor allem Kanada) von Jägern vielseitig eingesetzt wurden, mit dem Schiff zurück nach England gebracht. Viele dieser „Wasserhunde“ waren Neufundländer, die kleineren wurden oft als St. John‘s Hunde bezeichnet. In England wurde die Rasse (wahrscheinlich unter dem Einfluss glatthaariger Retriever) zu der Rasse weiterentwickelt und veredelt, wie wir sie heute kennen.

Labradore wurden für ihre ausgezeichneten Apportierfähigkeiten – vor allem im Wasser – gezüchtet und ausgewählt. Entenjäger nahmen sie bei allen Wetterbedingungen als Begleiter mit. Ihre Intelligenz und ihr Wunsch, mit dem Menschen zusammenzuarbeiten, hat dazu geführt, dass sie viele weitere Aufgaben übernahmen und sich als Haustier grosser Beliebtheit erfreuen. Heute zeichnen sich Labradore als Service- und Blindenhunde, Familienhaustier, Spürhunde für das Militär, Zoll- und Brandstiftungseinheiten, Such- und Rettungshunde sowie als Jagdbegleiter und Show-Hunde aus.

Dank ihrem positiven Wesen rangiert die Rasse in Amerika unter den beliebtesten. Obwohl man sie gut in der Wohnung halten kann, fühlen sie sich draussen sogar noch wohler. Man sollte immer bedenken, dass Labradore durch und durch Wasserhunde sind. Vom Welpenalter an tragen sie gerne Dinge in der Gegend herum und fühlen sich stark zum Wasser hingezogen – sogar zu Pfützen!

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