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Blut zu sehen, ist immer beunruhigend, egal unter welchen Umständen. Blut im Kot Deines Hundes ist da keine Ausnahme. Manchmal kann man hellrotes, frisches Blut sehen, aber Blutungen weiter oben im Darm sehen dunkler aus und werden möglicherweise nicht als Blut bemerkt. Es gibt viele verschiedene Gründe für einen blutigen Kotabsatz, die von relativ harmlos bis hin zu lebensbedrohlich reichen können. Schauen wir uns die möglichen Ursachen an und wann Maßnahmen ergriffen werden sollten.
Häufige Ursachen für Blut im Hundekot
- Kolitis. Dies ist ein entzündeter Dickdarm und kommt bei Hunden recht häufig vor. Aufgrund der Entzündung und der Tatsache, dass Dein Hund sich anstrengt, um auf die Toilette zu gehen, sind häufig frisches Blut und Schleim zu sehen. Kolitis wird oft dadurch verursacht, dass Dein Hund etwas gegessen hat, was er nicht essen sollte, wie z. B. etwas aus der Mülltonne, sie kann aber auch ernstere Ursachen haben.
- Hämorrhagische Diarrhoe oder Gastroenteritis. Das kann schnell sehr ernst werden. Sie wird u. a. durch Viruserkrankungen wie das Parvovirus verursacht, weshalb es wichtig ist, die Impfungen Deines Hundes auf dem neuesten Stand zu halten.
- Verletzung des Darms. Das Verschlucken von scharfen Gegenständen wie Knochen oder Kies kann die Darmschleimhaut verletzen und Blutungen verursachen.
- Chronische Enteropathien, wie z. B. Lebensmittel- oder durch Antibiotika verursachte Enteropathie.
- Parasiten. Halte die Parasitenbekämpfung Deines Hundes auf dem neuesten Stand, wie von Deinem Tierarzt oder Deiner Tierärztin empfohlen.
- Krebs oder Polypen im Darm.
- Futtermittelallergien oder -unverträglichkeiten.
- Gift. Manche Gifte, darunter Nagetierköder, verursachen Blutungen im Körper, einschließlich des Darmes.
Dies sind einige der häufigsten Ursachen für Blut im Hundekot. Aber wann kannst Du Dich entspannen und wann solltest Du eine Tierarztpraxis aufsuchen?
Wann Du etwas unternehmen solltest
Bei Blut im Hundekot musst Du nicht zwangsläufig sofort in die Tierarztpraxis, auch wenn es schockierend sein mag. Die meisten Fälle von Kolitis beispielsweise bessern sich innerhalb von ein oder zwei Tagen von selbst. Es gibt jedoch Fälle, bei denen Du Dir Sorgen machen und so schnell wie möglich Hilfe holen solltest.
- Starker Durchfall. Ob mit oder ohne Blut, starker, wässriger Durchfall kann sehr schnell zu Dehydrierung und Verlust wichtiger Mineralien führen, vor allem, wenn auch Erbrechen hinzukommt. Bei Blutverlusten kann Dein Hund auch sehr schnell anämisch werden. Informiere Deinen Tierarzt oder Deine Tierärztin, wenn Dein Hund nicht geimpft ist, denn Infektionskrankheiten stellen ein großes Risiko für andere Patienten in der Tierklinik dar.
- Fühlt sich Dein Hund unwohl oder ist er aufgeweckt? Du kennst Deinen Hund am besten. Wenn er aufgeweckt, fröhlich und munter wirkt und normal isst und spielt, kannst Du wahrscheinlich ein oder zwei Tage warten und sehen, ob sich die Situation von selbst bessert. Wenn Dein Hund jedoch lethargisch wirkt, vor Schmerzen weint oder nicht mehr frisst, solltest Du ihn in die Tierarztpraxis bringen.
- Wie lange dauert es schon an? Auch wenn Dein Hund gesund und munter zu sein scheint, ist es ratsam, ihn untersuchen zu lassen, wenn Du länger als 48 Stunden lang Blut im Kot bemerkst.
- Gab es ein Ereignis, das den Anstoß dazu gab? Es mag offensichtlich erscheinen, aber denke immer an die letzten Tage, bevor Du das Blut zum ersten Mal bemerktest. Hat Dein Hund einen Knochen als Leckerbissen gegessen oder etwas Futter aus dem Mülleimer gestohlen? Hast Du im Garten Gifte verwendet, die er gefunden haben könnte? Frage das auch Deine Nachbar:innen. Hast Du das Futter Deines Hundes plötzlich gewechselt?
Wenn Du Dich entscheidest, in die Tierarztpraxis zu gehen, ist es sehr hilfreich, wenn Du eine Probe des Kots mitnehmen kannst. Dein Tierarzt oder Deine Tierärztin wird den Kot auf Parasiten, Blut, Infektionen usw. untersuchen wollen. Auch Fotos können nützlich sein, wenn Du unvorbereitet bist und keine Probe entnehmen kannst.
Es kann sein, dass nur ein paar Tage der Behandlung und etwas gut verdauliches Futter ausreichen. Es kann jedoch sein, dass Dein Tierarzt oder Deine Tierärztin Bluttests und sogar bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen oder Ultraschall durchführen muss, wenn die Gefahr von Fremdkörpern oder Verletzungen besteht. Bei Erkrankungen wie IBD und möglichen Tumoren können Biopsien oder Operationen erforderlich sein.
Wenn Du Dir Sorgen machst, frage am besten einen Tierarzt oder eine Tierärztin. Es ist immer besser, auf Nummer sicher zu gehen.
Überprüft von Dr. Hein Meyer, DVM, PhD, Dipl-ECVIM-CA