Gründe, warum Dein Hund juckende Ohren haben kann

Veröffentlicht von Dr. Emma Milne BVSc FRCVS
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Ein Golden Retriever wird in dem Moment festgehalten, bevor er einen geworfenen Ball fängt. Die Aufmerksamkeit des Hundes ist voll und ganz auf den Ball fokussiert.

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Sowohl Juckreiz als auch wunde Ohren sind ziemlich unangenehme Gefühle, die die meisten von uns nachempfinden können. Ohrenprobleme sind bei Hunden häufig, und das ständige Kratzen und Kopfschütteln kann Dich und Deinen Hund ganz schön in den Wahnsinn treiben. In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, warum das Ohr Deines Hundes jucken kann und was Du tun kannst, damit Ihr beide ein wenig Ruhe findet.

Häufige Ursachen für Ohrentzündungen bei Hunden

  1. Parasiten.  Alle Hunde nehmen im Laufe ihres Lebens immer wieder Parasiten auf. Das ist ein unvermeidlicher Teil des Hundedaseins und der lustigen Spaziergänge. Flöhe sind die häufigsten Parasiten, und sie bevorzugen den Kopf, den Hals und das Hinterteil als Aufenthaltsorte. Wenn Dein Hund den Kopf schüttelt oder sich kratzt, solltest Du als Erstes Flöhe ausschließen.

    Hunde können auch Ohrmilben und eine andere Milbenart namens Sarcoptes bekommen. Beide können starke Reizungen im Ohr und, im Falle von Sarcoptes, auch auf dem Ohrläppchen verursachen.

    Auch Zecken können ein großes Problem darstellen, vor allem in wärmeren Klimazonen und besonderen Umgebungen wie Wiesen und Wäldern. Zecken sind Opportunisten und warten darauf, dass ein Hund durch das Unterholz streift, um auf ihn zu klettern. Das bedeutet, dass sie häufig auf dem Kopf und an den Ohren landen.

  2. Fremdkörper.  Es kommt erstaunlich häufig vor, dass sich Fremdkörper wie Grannen im Ohr festsetzen. Hunde mit pelzigen, baumelnden Ohren, wie Spaniel, sind die wahrscheinlichsten Kandidaten, aber es kann jeden Hund treffen. Besonders wenn Dein Hund nach einem Spaziergang plötzlich anfängt, den Kopf zu schütteln oder sich an den Ohren zu kratzen, könnte dies der Fall sein.

     

  3. Atopische Dermatitis (Atopie). Atopie ist eine Allergie gegen Umweltfaktoren wie Pollen, Pflanzen und Hausstaubmilben. Sie verursacht Juckreiz an vielen Stellen des Körpers, auch an den Ohren. Einige Rassen wie Labradore, Golden Retriever, Boxer und Westies sind anfälliger als andere.

  4. Infektion. Sowohl bakterielle als auch Hefeinfektionen können schmerzhafte Entzündungen und Juckreiz in den Ohren verursachen. Wenn Dein Hund eine Ohrenentzündung hat, bemerkest Du vielleicht einen unangenehmen Geruch oder einen Ausfluss aus einem oder beiden Ohren.

     

  5. Futtermittelunverträglichkeit. Wie bei der Atopie können Futtermittelunverträglichkeiten bei Hunden auch Hauterscheinungen, wie juckende Ohren, sowie Magen-Darm-Störungen wie Durchfall hervorrufen.

  6. Chiari-Fehlbildung/Syringomyelie (CM/SM). Obwohl dies bei Hunden im Allgemeinen ungewöhnlich ist, wird es bei einigen Rassen, insbesondere beim Cavalier King Charles Spaniel, immer häufiger. Es handelt sich um ein Missverhältnis zwischen der Schädelgröße und dem Gehirn, das schmerzhafte Kopfschmerzen und andere Anzeichen verursachen kann. Einige dieser Hunde scheinen sich zwanghaft an den Ohren und am Hals zu kratzen, aber es handelt sich dabei gar nicht um eine Hautreizung, sondern um eine neurologische Ursache. Wenn Du einen Cavalier hast und Deine Tierarztpraxis keine Ursache für die Ohren- oder Hautreizung finden kann, wäre es vielleicht eine Überlegung wert, ob CM/SM die Ursache sein könnte.

Was kannst Du tun, um Deinem Hund zu helfen?

Es gibt einige Dinge, die Du tun kannst, um Ohrenprobleme von vornherein zu vermeiden:

  • Wenn Dein Hund sehr pelzige Ohren hat, kannst Du die Haare kurz scheren, vor allem in den Sommermonaten, wenn Grannen ein Problem sind. Machen es Dir zur Gewohnheit, die Ohren und Pfoten Deines Hundes nach jedem Spaziergang zu kontrollieren, um sicherzustellen, dass sich keine Samen im Fell festgesetzt haben. Wenn Du siehst, dass ein Samen in den Gehörgang eingedrungen ist, solltest Du Deine Tierarztpraxis aufsuchen, um ihn mit den richtigen Mitteln entfernen zu lassen.

  • Wenn Dein Hund ein begeisterter Schwimmer ist, kann er aufgrund der Feuchtigkeit häufiger Ohrenprobleme bekommen. Es kann helfen, wenn Du die Ohren nach jedem Schwimmen vorsichtig mit etwas Watte trocknest.

  • Halte Deine vorbeugende Parasitenbekämpfung auf dem neuesten Stand.

Wenn Dein Hund Anzeichen einer Ohrenentzündung zeigt, solltest Du Deine Tierarztpraxis aufsuchen. Die Behandlung ist sehr unterschiedlich und hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Am besten ist es, sofort ärztlichen Beistand zu suchen, denn Fremdkörper und Infektionen können schnell sehr ernst werden und das Gehör Deines Hundes gefährden. Es ist besser, auf Nummer sicher zu gehen, und bei jedem dieser Probleme gilt: Je früher Du mit der Behandlung beginnst, desto besser.

Überprüft von Dr. Hein Meyer, DVM, PhD, Dipl-ECVIM-CA