
Leitfaden zum Zahnen bei Welpen: Tipps, Zahnpflege und mehr
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Die Ankunft eines Welpen ist für alle Familien eine aufregende Zeit. Wahrscheinlich habt ihr schon stundenlang im Tierfachhandel herumgestöbert, um alles was er braucht parat zu haben. Aber eine Sache, die dir bei einem jungen Welpen vielleicht nicht in den Sinn kommt, ist die Zahnpflege. Wir meinen meist, Probleme mit den Zähnen treten erst bei älteren Hunden auf, was auch stimmt, aber wenn man ihre Zähne ab der Welpenzeit pflegt, kann man vielen späteren Komplikationen vorbeugen. Wir werden in diesem Artikel sehen, wann und wie Zähne wachsen und wieder ausfallen und wie du von klein auf eine gute Pflegeroutine einführen kannst.
Die Zahnentwicklungsstadien bei Welpen
Wie Menschenkinder werden auch Hundebabys ohne Zähne geboren. Zum Milchnuckeln brauchen sie keine und für ihre Mama ist es ohne auch angenehmer! Ungefähr mit drei oder vier Wochen beginnen die Welpen zu zahnen: ihre Milchzähne brechen durch. Sie bekommen insgesamt 28 Milchzähne. Da diese das Zahnfleisch durchbohren müssen, kann das Zahnen den Kleinen Beschwerden bereiten. Die wichtigsten Anzeichen für das Zahnen sind:
Sabbern
Betatschen der Schnauze mit den Pfoten
Vermehrtes Herumkauen auf Spielzeugen oder anderen Dingen im Haus
Entzündetes Zahnfleisch
Verminderte Nahrungsaufnahme
Das ist alles normal, aber wenn du das Gefühl hast, dass irgendetwas nicht stimmt oder übermäßig auftritt, lass das vorsichtshalber tierärztlich abklären. Um die Schäden an deinen Möbeln möglichst klein zu halten, kannst du die Kauspielzeuge im Wechsel anbieten, dann bleiben sie interessanter.
Mit ungefähr drei bis vier Monaten werden die Milchzähne allmählich locker und fallen aus. Sie werden dann durch die bleibenden Erwachsenenzähne ersetzt. Vielleicht findest du mal einen Milchzähne auf dem Fußboden, aber die allermeisten werden beim Fressen herausgeschlagen und hinuntergeschluckt.
Normalerweise sollten die Milchzähne von Welpen ausfallen bevor die Erwachsenenzähne zum Vorschein kommen. Es kann vorkommen, dass vereinzelte Milchzähne nicht ausfallen, festsitzen oder bestehen bleiben. Überwiegend scheinen das Reißzähne zu sein und das Phänomen tritt wesentlich häufiger bei Zwerghunden oder Rassen mit platter Nase auf, weil sie häufig Zahnfehlstellungen haben. Falls die Milchzähne deines Welpen noch drin sind, wenn die bleibenden sich zu zeigen beginnen, musst du tierärztlichen Rat einholen. Festsitzende Zähne fördern Zahnfleischerkrankungen, weil sich zwischen den Erwachsenen- und Milchzähnen Futterreste verfangen können. Sie können auch Beschwerden machen. Deine Tierarztpraxis wird wahrscheinlich empfehlen, sie unter Vollnarkose zu entfernen.
Die ersten bleibenden Zähne, die durchbrechen, sind in der Regel die oberen Schneidezähne im vorderen Teil des Mauls, die letzten die großen Backenzähne hinten. Diese Phase bereitet den meisten Welpen sehr wenig Beschwerden, da ja die Milchzähne bereits die Löcher ins Zahnfleisch gemacht haben.
Erwachsene Hunde haben 42 Zähne: 20 im Oberkiefer und 22 im Unterkiefer. Der Unterkiefer besitzt zwei Backenzähne mehr als der Oberkiefer. Diese sollten alle im Alter von sechs bis sieben Monaten durchgebrochen sein.
Vorbeugen ist besser als Heilen
Zahnerkrankungen kommen bei Hunden sehr häufi vor, besonders in höherem Alter. Sie können Schmerzen, Entzündungen und Zahnausfall verursachen und Infektionen gelangen von dort möglicherweise in den Blutkreislauf und schädigen andere Organe, wie etwa das Herz oder die Nieren. Genau wie beim Menschen ist das bewährteste Mittel zur Vorbeugung von Zahn- und Zahnfleischerkrankungen das Zähneputzen. Wenn du damit anfängst, solange dein Hund noch jung ist, wird es bald zum normalen Bestandteil eurer täglichen Routine.
So putzt man die Zähne eines Welpen
Positioniere dich und deinen Welpen so, dass du gut an sein Maul kommst. Das geht entweder, indem du ihn dir sanft zwischen die Knie klemmst oder jemand anderen bittest, ihn liebevoll festzuhalten. Es ist wichtig, dass sowohl die Zahnbürste als auch die Zahnpasta speziell für Tiere und nicht für Menschen sind. Menschenzahncreme soll aufschäumen und ausgespuckt werden. Tiere riskieren, zu viel davon hinunterzuschlucken und damit zu viel Fluoride zu sich zu nehmen. Wenn dein Welpe klein ist, eignet sich eine weiche Hundezahnbürste ideal, aber ein Fingerling reicht auch. Denk daran, das Zähneputzen nicht ausgerechnet dann zu beginnen, wenn dein Welpe gerade zahnt. Anzufangen wenn es ihm sowieso nicht so gut geht, kann ihm die Sache ein Leben lang vergällen. Wenn ein Welpe an dich als neuen Besitzer abgegeben wird, hat er wahrscheinlich bereits alle seine Milchzähne., aber wenn du ihn selbst gezüchtet hast oder mit der Flasche aufziehst, warte mit dem Putzen, bis alle Milchzähne da sind. Es ist vielleicht auch besser, eine Pause einzulegen, wenn die bleibenden Zähne gerade herauskommen. Und so machst du es:
Es ist ganz wichtig, durch ständiges Loben bei deinem Welpen für Ruhe und Entspannung zu sorgen. Wenn du meinst, dass es ihm zu viel wird, kannst du eine Pause machen und ihm ein Leckerli geben. Lass es einfach zu Anfang langsam angehen. Mach dir keine Hoffnungen, gleich am ersten Tag das gesamte Maul zu putzen. Höre nach einer oder zwei Minuten wieder damit auf. Auf diese Weise sollte der Lernprozess eine positive Erfahrung bleiben.
Gib ein wenig Zahnpasta auf deinen Finger und lass sie von deinem Welpen ablecken und beginne dann, sie sanft in die Zähne einzumassieren. Fange hinten im Maul an, da die Vorderzähne eher empfindlicher sind.
Wenn dein Welpe sich hieran gewöhnt hat, kannst du das Putzen mit einer Zahnbürste beginnen.
Ziehe vorsichtig seine Lefzen und Wangen hoch, um an seine vorderen und hinteren Backenzähne zu gelangen.
Bürste in kreisenden Bewegungen und achte darauf, auch die Grenze von Zähnen und Zahnfleisch zu putzen.
Versuche, selbst an die Zähne ganz hinten zu gelangen, weil sich dort am ehesten Probleme entwickeln können.
Wenn diese Aufgabe anfangs auch beängstigend wirken mag, mit etwas Übung wird es leichter und wenn du deinen Welpen jung daran gewöhnst, wird es zur stressfreien Routine für euch beide. Tägliches Zähneputzen ist ideal, aber wenn du das nicht schaffst, mach dich nicht verrückt. Tu es einfach so oft wie möglich, das ist auf jeden Fall besser als gar nicht.
Außer dem Zähneputzen gibt es auch noch spezielles Trockenfutter, mit dem du die Gesundheit von Zähnen und Zahnfleisch deines Welpen unterstützen kannst, wenn er erwachsen ist. Dieses Futter hat größere Pellets, so dass dein Hund sie nicht einfach herunterschlucken kann, sondern zerkauen muss. Dabei scheuern ihre extra dafür angeordneten Fasern die Zähne sauber und helfen so, dass sich keine Plaque oder Zahnstein bilden kann. Lass dich von deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin zu diesen Spezialfuttermitteln beraten, die eine gute Ergänzung zum täglichen Zähneputzen bilden können.
Anlässlich der Auffrischungsimpfungen wird dein Hund jedes Jahr gründlich tierärztlich untersucht, aber es ist eine gute Idee, seine Zähne und sein Zahnfleisch auch zu Hause stets im Auge zu behalten. Je eher du auf abgesplitterte oder abgebrochene Zähne, Zahnstein oder Zahnfleischentzündungen aufmerksam wirst, desto schneller kannst du professionelle Hilfe und hoffentlich auch eine baldige, wirksame Lösung des Problems bekommen.
Überprüft von Dr. Hein Meyer, DVM, PhD, Dipl-ECVIM-CA und Dr. Emma Milne BVSc FRCVS.