Ein Leitfaden für Tierbesitzer:innen zu den besonderen Bedürfnissen kleiner und Mini-Rassen

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Sieh die Welt durch ihre Augen

Kleine Hunderassen sind verständlicherweise beliebt, da sie leicht in unser Leben und Zuhause passen, ohne viel Platz zu brauchen. Wir müssen jedoch beachten, wie die Welt aus ihren Augen aussieht. Versuche zunächst, Dich auf die Augenhöhe Deines Hundes zu begeben – im wahrsten Sinne des Wortes – und sieh Dich aufmerksam um. Ragt das Sofa hoch in den Himmel? Scheint sich der rutschige Küchenboden kilometerweit zu erstrecken? Sehen sogar die Kinder für Deinen kleinen Hund wie Riesen aus? Dies ist die Umwelt Deines Hundes, es ist daher wichtig, die Dinge aus seiner Perspektive zu betrachten. Stell Dir ein paar wichtige Fragen:

Sehen die Dinge von hier unten nicht ein bisschen unheimlicher aus? Wenn Menschen und Haushaltsgegenstände weit über einem thronen, kann das schon ein wenig einschüchternd wirken – stell Dir einen Staubsauger vor, der größer ist als Du, um eine Ahnung davon zu bekommen, wie sich Dein Hund fühlen mag.

Wie weit sind wichtige Dinge wie der Wassernapf von den Ruhe- oder Spielbereichen entfernt? Ein kurzer Sprint oder eine Marathondistanz?

Wenn Dein Hund auf die Möbel klettern darf, wie weit muss er dann springen? Würde Deinem Hund eine Treppe helfen, die zur Couch oder zum Bett hinaufführt?

Alle Formen und Größen

Kleine und Miniatur-Rassen zeugen von der großen Vielfalt der kleinen Hunde. Einige sind kompakt und robust, wie Jack Russell Terrier oder West Highland White Terrier. Andere, wie Italienische Windhunde, Prager Rattler und Chihuahuas, können sehr empfindlich und zart sein und erfordern natürlich einen sanften und vorsichtigen Umgang.

Es gibt einige Rassen, die sehr ausgeprägte Merkmale haben, wie z. B. der ikonische Dackel mit seinem langen Rücken, der Japan Chin mit seinem runden Kopf oder der haarlose Chinese Crested. Nimm Dich vor solchen Rassen in Acht. Ausgeprägte Merkmale sind oft extrem im Vergleich zu „normalen“ Hunden und all diese Merkmale können eine nachteilige Auswirkung auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Hunden haben. Wähle auf jeden Fall einen kleinen Hund, aber vermeide winzig kleine Versionen und wähle Rassen mit regulären Proportionen und normalem Fell.

Unabhängig von der Größe und Form Deines Hundes ist es wichtig, seine Bedürfnisse zu berücksichtigen, z. B. bei der Größe und Form des Bettes, bei der Wahl von Futter- und Wassernäpfen, der Art der Leine sowie des Halsbandes oder des Geschirrs, den Temperaturanforderungen und vielem mehr.

Das Kleiner-Hund-Syndrom

Ein kleiner Hund in einer großen Welt zu sein, kann eine echte Herausforderung darstellen. Allerdings kommen kleine Hunde sehr oft mit unartigen oder gefährlichen Verhaltensweisen durch, die bei ihren größeren Artgenossen niemals toleriert werden würden. Diese kleinen Napoleons setzen diese Verhaltensweisen oft zunächst als eine Art Verteidigungsmechanismus ein, aber sie können schnell zur Gewohnheit werden, wenn sie nicht frühzeitig korrigiert werden. Besitzer:innen sollten bedenken, dass Ziehen an der Leine, Weglaufen bei Zuruf, Knurren oder Beißen gleichermaßen schlechte Verhaltensweisen sind, egal ob es sich um einen 2 Kilo leichten Chihuahua oder einen Rottweiler von 50 kg handelt. In beiden Fällen können eine richtige Sozialisierung und Erziehung Wunder wirken.

Das Erlernen und Üben von angemessenem Verhalten in verschiedenen Situationen ab einem frühen Alter hilft Hunden jeder Größe dabei, sich bestärkt und entspannt zu fühlen. Ungewünschte oder gefährliche Verhaltensweisen können dadurch verhindert werden. Hol Dir Hilfe bei einem bzw. einer seriösen Trainer:in, der bzw. die sich mit Deiner Rasse auskennt und belohnungsbasierend trainiert, oder suche nach einem örtlichen Gruppenkurs.

Weniger ist mehr

Kleine Rassen haben einen anderen Kalorienbedarf als große Hunde. Da sie eine größere Oberfläche pro Kilogramm haben als große Hunde, verbrauchen sie in der Regel schneller Energie für normale Körperfunktionen wie das Warmhalten. Außerdem verbrauchen sie mehr Energie, um sich fortzubewegen. Ein Spaziergang bis zum Ende der Straße kann den Labrador Deines Nachbarn 100 Schritte kosten, während Dein Lhasa Apso für dieselbe Strecke 400 Schritte benötigt.

Kleine Hunde haben zwar einen höheren täglichen Kalorienbedarf pro Kilogramm des Körpergewichts als große Hunde, aber sie sollten dennoch vor einer übermäßigen Gewichtszunahme geschützt werden. Übergewicht ist für kleine Hunde genauso gefährlich wie für große Hunde.

Welpen im Taschenformat

Diese kleinen Knirpse haben einen höheren täglichen Kalorienbedarf pro Kilogramm des Körpergewichts und können Energiereserven nicht wie größere Welpen anlegen, daher benötigen sie häufigere kalorienreiche Mahlzeiten.

Welpen kleiner und Mini-Rassen sollten häufig über den Tag verteilt kleine Mahlzeiten bekommen, um die geringe Magenkapazität und ihren hohen Energiebedarf auszugleichen. Informiere Dich über die optimale Fütterungsmenge auf dem Etikett des Tierfutters und bitte Deinen Tierarzt bzw. Deine Tierärztin um Ratschläge, die auf die individuellen Bedürfnisse Deines kleinen Welpen zugeschnitten sind.

Wie bei jeder Rasse sollten kleine Welpen geschützt, aber nicht wie Babys behandelt werden. Es erfordert zwar ein wackeres Herz, einem flauschigen kleinen Cocker Spaniel-Welpen in die großen braunen Augen zu schauen und Nein zu sagen, aber es muss sein. Die frühzeitige Erziehung von kleinen Hunderassen legt den Grundstein für einen entspannten, verlässlichen und besser erzogenen Hund.

Ein langes und gesundes Leben

Kleine Hunde leben oft deutlich länger als ihre großen und riesigen Artgenossen. Malteser, Chihuahuas, Yorkshire Terrier und Zwergdackel werden bekanntlich über 12 Jahre alt. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Zwergpudels und Border Terriers liegt bei fast 14 Jahren, wobei die höchste Lebenserwartung mit fast 20 Jahren angegeben wird.

Aufgrund dieser langen Lebenserwartung, die oft mit einem Leben in der Stadt einhergeht, benötigen kleine Hunde zusätzlichen Schutz, um bis ins hohe Alter gesund zu bleiben. Zwischen den regelmäßigen Tierarztbesuchen können kleine Hunde stark von zusätzlichen Antioxidantien profitieren, die ihrem Körper helfen, die Auswirkungen des Alterns und des Stadtlebens zu bekämpfen.

Die richtigen Futtermittel füttern

Füttere immer ein hochwertiges, komplettes und ausgewogenes Futter, das für Deinen kleinen oder Mini-Hund bestimmt ist. Die Wahl kann eine Herausforderung sein, bitte daher Deine:n Tierärzt:in um Empfehlungen zu Futtermitteln und Fütterungsmenge, um Deinen vierbeinigen Freund in Topform zu halten.

Überprüft von Dr. Emma Milne BVSc FRCVS

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